Praxis

Zuckerrüben

Bis zum Abtransport zur Zuckerfabrik werden die Zuckerrüben direkt nach der Ernte in langen Reihen am Ackerrand, den sogenannten Rübenmieten, aufgehäuft.
Der Anteil der Zuckerrübe als Rohstoffquelle zur Gewinnung von Zucker ist in den vergangenen Jahrzehnten zurückgegangen. In den letzten Jahren wurden ca. 75 % aus Zuckerrohr und lediglich 25 % aus Zuckerrüben produziert. In den 60er Jahren lag das Verhältnis noch bei 57 % Rohr- und 43 % Rübenzucker.
Zunehmend ist auch die Bedeutung von Zuckerrüben als nachwachsender Rohstoff, z. B. zur Herstellung von Bioethanol und Biogas.
Die Zuckerrübe ist eine zu den Fremdbefruchtern zählende zweijährige Pflanze. Sie bildet also erst im zweiten Jahr einen Blütenstand und Samen aus.
Im ersten Jahr entwickelt sie oberirdisch eine Blattrosette mit ungefähr 20 breitflächigen, bis zu 30 cm langen Blättern – die Wurzel verdickt sich zu einem weißen Rübenkörper. Die Zuckerrübe ist ein Pfahlwurzler, ihre Wurzeln können bis zu 1,5m tief in den Boden reichen.
Die Ernte erfolgt im ersten Vegetationsjahr, da in diesem Zeitraum die Speicherung von Reservestoffen erfolgt und damit der Zuckergehalt am höchsten ist. Zum Erntezeitpunkt hat die Rübe ein Gewicht von ca. 700 bis 1200 g. Der höchste Zuckergehalt konzentriert sich im Mittelstück der Rübe.
Im zweiten Jahr, der generativen Phase, entsteht ein etwa 1,5 m hoher verzweigter Blütenstand mit unscheinbaren fünfzähligen Blüten.
Für einen hohen Ertrag benötigt die Zuckerrübe gemäßigte Temperaturen, viel Lichtund tiefgründige nährstoffreiche Böden mit guter Wasserführung.
Da die Zuckerrübe mit sich selbst nicht verträglich ist, kann sie nicht auf demselben Feld in der folgenden Vegetationsperiode erneut angebaut werden, sondern es ist eine mehrjährige Fruchtfolge erforderlich.
Der Erntevorgang erfolgt in drei Arbeitsschritten, dem Entfernen des Blattwerks und des Rübenkopfs, dem Herausholen der Rübe aus dem Boden und dem Aufnehmen der Rübe vom Boden.
Die Erträge liegen bei 40–70 t Rüben pro Hektar Anbaufläche, aus dieser Menge lassen sich rund 10 t Zucker produzieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert