Praxis

Kaulquappe

Als Kind haben wir Kaulquappen gesammelt – in den letzten Jahren habe ich lange keine mehr gesehen, doch jetzt, wo die starken Regen in den letzten Wochen große Pfützen gebildet haben, konnte ich mal wieder Kaulquappen entdecken.

Aus dem befruchteten Amphibien-Laich schlüpft die Larve aus der gallertigen Eihülle. Die kleine Kaulquappe hat zunächst an jeder Kopfseite drei äußere Kiemen-Büschel, außerdem einen Ruderschwanz mit Flossensaum. Später bilden sich die zwei Extremitätenpaare, wobei zunächst die Hinterbeine, erst Tage später die in der Kiementasche gewachsenen Vorderbeine äußerlich sichtbar werden. Die Endphase des Larvendaseins ist vom Durchbruch der Vorderbeine bis zu der schrittweisen Rückbildung des Ruderschwanzes. Nur diese Phase zwischen der Bildung der Extremitäten und dem Landgang wird als Metamorphose bezeichnet, wofür der Gestaltwandel der Froschlurche ein klassisches Beispiel ist. Schließlich verlässt der kleine Jungfrosch bzw. die Jungkröte das Wasser, wobei oft noch ein kleiner Schwanzstummel vorhanden ist, der aber nach kurzer Zeit verschwindet. Nach spätestens drei Jahren Landleben erreicht ein Grasfrosch die Geschlechtsreife (bei anderen Arten geht es teilweise auch schneller). Dann kehrt er im Frühjahr zur Paarung wieder in sein Geburtsgewässer zurück und sorgt selbst für neue Kaulquappen.

Das Wort Kaulquappe bildet sich übrigens aus dem Wortteil Kaul- und bedeutet „Kugel, dicker Kopf“, abgeleitet vom Früh-Neuhochdeutschen Kaule und aus dem Wortteil quappe,
(quabbe) was wahrscheinlich „schleimiger Klumpen, wabbeliges Tier, Froschlaich bedeutet.

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