Theorie

Vogel des Jahres 2015 – Habicht

Der Habicht ist der vom NABU gewählte Vogel des Jahres 2015.
Habichte bevorzugen abwechslungsreiche Landschaften. Ihre Nester bauen sie in hohen, alten Bäumen, meist in größeren Nadel- und Mischwäldern. Aber auch auf Friedhöfen oder Parkanlagen von Großstädten kann man den Habicht entdecken – mittlerweile ist der Habicht ein anpassungsfähiger Opportunist geworden. Der geschickte Flieger jagt im Wald, auf Feldern sowie in offenen Landstrichen – Hauptsache, Hecken oder Gebüsche bieten genügend Deckung. Aber auch in der Nähe der Städte findet er genug Nahrung in Form von Tauben, Krähen oder Elstern.
Allerdings ist er recht scheu und man kann ihn meist nur kurz bei seinen Jagdflügen erblicken. Von der Größe her ist der Habicht mit einem Bussard vergleichbar, wobei der Habicht kräftiger ist und im Flug an seinem langen Schwanz erkennbar ist. Die breiten, kurzen, abgerundeten Flügel sind bei erwachsenen Tieren grau gefärbt. Die Unterseite ist heller und mit schmalen, schwarzen Querstreifen gebändert. Typisch ist der helle Überaugenstreif und die gelb bis orange gefärbte Iris. Junge Habichte tragen ein graubraunes Gefieder. Ihre Unterseite ist nicht gesperbert, sondern zeigt ein Tropfenmuster. Wie bei den meisten Greifvögeln hat das Weibchen eine kräftigere Statur. Der Körperbau ist perfekt für schnelle Kurzstreckenflüge, meist startet er extrem schnell von den Baumkronen. Die kurzen Flügel und der lange Schwanz verleihen ihm eine besondere Wendigkeit, so dass er auch im dichten Wald jagen kann. Nur selten kreist ein Habicht mit gefächerten Schwanzfedern über seinem Revier.
Habichte paaren sich im Spätwinter, bei günstigem Klima schon im November und Dezember. Das Paar bleibt ein Leben lang zusammen und baut seinen Horst in der Astgabel eins hohen Baumes oder sie nutzen einen bestehenden Horst, welchen sie neu auskleiden. Von Mitte März bis April legt das Weibchen drei bis vier hühnereigroße, blassgrüne, Eier. Nach etwa 27 bis 39 Tagen schlüpfen die Jungvögel und machen bereits nach knapp zwei Wochen die ersten Stehversuche im Nest. Das Männchen versorgt die ganze Familie bis zu drei Wochen allein mit Nahrung, während das Weibchen den Nachwuchs betreut. Mit 40 bis 45 Tagen sind die jungen Habichte flugfähig, halten sich jedoch zunächst in Horstnähe auf. In dieser Phase füttern Habichte ihre Jungen weiterhin bis zu vier Wochen lang. Im Laufe des Sommers löst sich der Familienverband schließlich auf. Die Jungvögel verlassen im Alter von zwei bis drei Monaten das Revier ihrer Eltern.

Foto: NABU M. Hamblin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert