Hecken und Sträucher am Waldrand, als Übergang zum Feld sind ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere. Dazu zählt auch das Pfaffenhütchen, einer unserer heimigsten Sträucher. Das Pfaffenhütchen wird in der Regel drei bis vier Meter hoch. Aus seinem Holz wurden früher Orgelpfeifen, Schuhnägel und Stricknadeln hergestellt. Zudem ließ sich aus dem Pfaffenhütchen eine besonders hochwertige Holzkohle gewinnen, die als Zeichenkohle verwendet wurde.
Der Name verweist auf die im Hernst leuchtend rosa bis roten Früchte, die wie ein Birett (Mütze vom Pfarrer) aussehen. Pfaffenhütchen blühen im Mai und Juni recht unscheinbar gelblich-weiß, ab August reifen die Früchte aus. Die vier Fruchtklappen springen dann auf und geben die an Fäden hängenden, orangerot ummantelten Samen frei.
Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, enthalten Giftstoffe. Selbst große Weidetiere können daran sterben. Auch für den Menschen ist das Pfaffenhütchen gefährlich. Der Genuss der Früchte kann zu Kreislaufstörungen, Fieber und Koliken führen. Die Giftwirkung tritt erst nach wenigstens zwölf Stunden auf. In Extremfällen kann es beim Verzehr von 30 bis 40 Samen zu tödlichen Lähmungen kommen.