Theorie

Zecken

Nach einem Arbeitstag im Revier kam es in der letzten Zeit häufig vor, dass ich mir eine Zecke eingefangen hatte.
In Deutschland kommt die Zeckenart „Gemeiner Holzbock“ am häufigsten vor. Diese Art gehört zu den Schildzecken. Der gemeine Holzbock hat keine Augen, für die Orientierung nutzt der Holzbock das Haller’sche Organ und die Tasthaare an den Beinen. Damit kann er Hindernisse und Bewegungen in der Umwelt wahrnehmen. Ihre Opfer erkennt die Zecke am Geruch, an der Körperwärme und am ausgeatmeten Kohlendioxid.

Zecken beherbergen die verschiedensten Erreger und übertragen diese durch Stiche. Ausgestattet mit scharfkantigen Mundwerkzeugen ritzen Zecken die Haut ihres Opfers auf, um anschließend ihren „Stechrüssel“ (Hypostom) im Gewebe des Wirts zu versenken. Sie stechen nicht wie z. B. die Stechmücken gezielt Blutgefäße an, sondern setzen sich mit Hilfe zweier Methoden an ihrem Opfer fest: Zum einen verankern sie sich mit Widerhaken, die sich am Stechapparat befinden, zum anderen produzieren manche Zeckenarten 5–30 Minuten nach dem Stich eine Art Klebstoff, durch den sie sich mit dem Wirt fest verkleben.
Damit man den Stich nicht bemerkt, gibt die Zecke mit dem Speichel ein Betäubungsmittel ab. Daher tut ein Zeckenstich nicht weh, obwohl der Stechapparat der Zecke viel dicker und gröber ist als zum Beispiel der einer Stechmücke.

Zecken übertragen FSME und Borreliose. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Krankheit, die zu einer Hirnhaut- oder Gehirn-Entzündung führen und tödlich enden kann. Die Borreliose ist eine durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöste Infektionskrankheit. Die Bakterien können das Nervensystem, die Gelenke und Organe sowie das Gewebe befallen.

Gegen FSME kann man sich impfen lassen – gehört eigentlich zur Pflichtimpung für jeden Jäger.

Entdeckt man eine saugende Zecke in der Haut, sollte man schnell reagieren. Denn je länger der Saugvorgang anhält, desto wahrscheinlicher ist eine Übertragung von Krankheitserregern. Bis es zu einer Infektion mit Borreliose-Bakterien kommt, vergehen im Schnitt 12–24 Stunden. Die Übertragung von FSME-Viren beginnt allerding direkt nach dem Zeckenstich, da sich das Virus in den Speicheldrüsen der Zecke befindet.

Wenn man keine Zeckenzange bereit hat, dann sollte man die Zecke vorsichtig mit zwei Fingern (am besten Daumen und Zeigefinger) möglichst hautnah greifen, nicht zudrücken!Danach die Zecke mit leichten Drehbewegungen (egal in welche Richtung) vorsichtig herausziehen. Die goldene Regel bei der Technik lautet: die Zecke hautnah, langsam und kontrolliert entfernen.
Es kann durchaus vorkommen, dass Reste der Zecke in der Haut zurückbleiben. Hierbei handelt es sich nicht um den Kopf der Zecke, sondern um einen Teil des Stechapparates, dieser wird meist von selbst nach einiger Zeit abgestoßen. Der vermeintliche „Zeckenkopf“ stellt also kein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar.

Weitere Infos gibt es unter ‚www.zecken.de

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