Theorie

Baum des Jahres 2016 – Winter-Linde

WinterLinde

Dieses Jahr ist die Winter-Linde der Baum des Jahres 2016.

Der Unterschied zwischen Winter- und Sommer-Linde liegt in der Wuchshöhe und in der Form der Blätter. Die Winter-Linde wird nur etwa 15 – 25 Meter hoch, Sommer-Linden können über 40 Meter hoch werden. Ihre großen Blätter und ihr hoher Wuchs geben so viel Schatten, dass diese Bäume früher häufig an Gerichtsplätzen, Tanzstätten oder kultischen Orten angepflanzt wurden. Die Blätter der Sommer-Linde sind herzförmig und bis zu 12 Zentimeter lang. Die Blätter der Winter-Linde, auch Kleinblättrige Linde genannt, sind im Umriss fast kreisrund.

Die Krone der Winter-Linde hat die Form eines Herzens mit der Spitze nach oben. Mit ihrer leuchtend goldgelben Herbstfärbung ist sie der Schmuck vieler Gärten und Parks.

Die Blüten der Winter-Linde öffnen sich zur Freude der Imker erst im Juli, daher auch der deutsche Name Spät-Linde. Wenn Linden blühen, kann man schon auf größere Entfernung ihren charakteristischen Honigduft wahrnehmen

Die Wurzeln entwickeln ein Herzwurzelsystem und passen in der Gestalt zur Krone. Wird eine Winter-Linde gefällt, treibt sie sehr stark aus dem Stock wieder aus

Die Linden haben eine hohe Schattentoleranz, die bei der waldbaulichen Behandlung der Linden von Bedeutung ist. Sie gedeihen mit dieser Eigenschaft auch unter älteren Bäumen. Weil sie zum Beispiel die Stämme von Eichen „ummantelt“, das heißt beschattet, hält sie sie „astrein“. Diese dienende Funktion nutzt man im Waldbau.

Das Holz von Winter-, und Sommer-Linde ist mit herkömmlichen Mitteln nicht zu unterscheiden. Lindenholz ist hell, weich und relativ leicht. Es ist das beste Schnitzholz.

Als Stadtbaum ist die Linde sehr beliebt. Linden haben kaum Krankheiten oder Schäden und erreichen ein hohes Lebensalter (bis zu 1000 Jahre). Ärgerlich kann allerdings der aus Lindenkronen tropfende Honigtau werden. Die Zuckerwasser-Tröpfchen sind zwar vollkommen unschädlich, machen aber Autos und Bänke für kurze Zeit klebrig.

In der Naturheilkunde haben vor allem die Lindenblüten große Bedeutung: Lindenblütenhonig, aber auch Lindenblütentee und -umschläge, sogar Öl wird aus Lindenblüten hergestellt.

Foto: A. Roloff

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