Am Nachmittag, nach der Drückjagd, ging es dann bei der Hundeprüfung mit dem Fach Gehorsam weiter. Dabei wird die Leinenführigkeit und das Pirschen mit dem Hundeführer, sowie das Ablegen und das Verhalten auf dem Stand geprüft.
Die Prüfungsordnung besagt:
Leinenführigkeit – In diesem Fach soll gezeigt werden, dass der Hund ein gehorsamer Begleiter des Jägers ist. Das Fach Leinenführigkeit wird in einem dichteren Bestand geprüft. Der Hund soll seinen Führer angeleint begleiten. Er soll sich der Gangart des Hundeführers anpassen, ihn nicht behindern und jedem Richtungswechsel folgen. Laute Kommandos und intensive Führereinwirkung mindern die Punktezahl.
Pirschen – Das Fach Pirschen wird auf einer Schneise oder in einem Bestand mit guter Beobachtungsmöglichkeit für die Richter durchgeführt. Beim Pirschen soll der Führer mindestens 3 mal stehen bleiben und eine Beobachtung vortäuschen, dabei soll der Hund verharren, sich setzten oder nieder tun. Der Führer darf nicht behindert werden.
Entsprechende Fehlverhalten und Behinderungen (Laute Kommandos des Hundeführers, in die Leine springen, Hund will in andere Richtung als der Hundeführer…) haben Punktabzüge zur Folge. Der Hund kann seinen Führer frei oder angeleint auf der Pirsch begleiten.
Ablegen – Der Hundeführer legt seinen Hund im Anschluss an das Pirschen an einer von den Richtern vorgegebenen Stelle ab und entfernt sich, so dass er vom Hund nicht eräugt und nicht gewittert werden kann. Auf Anweisung des Richterobmanns werden zwei Schüsse abgegeben. Die Gesamtarbeitszeit soll ca. 5 Minuten betragen. Der Hund kann frei oder aus Gründen der Sicherheit fest angeleint an einem Baum oder einem anderen, vom Hund nicht zu bewegenden, Gegenstand abgelegt werden.
Dem frei abgelegten Hund ist die Halsung abzunehmen, nur eine Warnhalsung darf am Hund verbleiben. Der Hund soll sich während der gesamten Arbeitszeit nicht jagdstörend verhalten. Winseln führt zu Punktabzug. Hunde, die laut bellen bzw. sich weiter als 5 m vom Platz entfernen, werden mit 0 Arbeitspunkten bewertet und können die Prüfung nicht bestehen.
Verhalten auf dem Stand – Es wird das Verhalten des Hundes während einer simulierten Jagd geprüft. Die Hundeführer werden hierzu mit mindestens 50 m Abstand in Reihe entlang eines Waldweges abgestellt. Richter / Helfer drücken das Gelände entlang der Hundeführer unter Rufen durch. Während des Treibens muss jeder Hundeführer einmal schießen. Der Hund darf sich am Stand z.B. durch Laut geben oder zerren an der Leine, nicht jagdstörend verhalten.
Insgesamt wurden 8 Hunde geprüft – um 18 Uhr war die Prüfung vorbei und die Richter haben sich zur Bewertung zurückgezogen. Gegen 20 Uhr wurden dann die Ergebnisse bekannt gegeben – alle 8 Hunde hatten bestanden.
Nach 2,5 Stunden kamen wir dann wieder in der Ferienwohnung an, bis um 5 Uhr in der Früh wurde dann noch fröhlich dem Brauchtum gefrönt…